Brauche ich einen wasserdichten Rucksack für die Berge? Dieser Frage gehen wir im folgenden Blogbeitrag auf die Spur. Außerdem bringen wir Licht ins Dunkle, indem wir uns mit den Begriffen wasserdicht, wasserfest und wasserabweisend beschäftigen und die Unterschiede beleuchten. Bist Du bereit?
Definition von wasserdicht, wasserfest und wasserabweisend
Mitunter können die Angaben für Kleidung und Outdoor Ausrüstung wie
- wasserdicht,
- wasserfest
- und wasserabweisend ziemlich verwirrend sein, oder?
Viele Menschen fragen sich daher zurecht, welche Wassersäule den optimalen Schutz bietet und das Eindringen von Feuchtigkeit verhindern kann. Wer will schon gerne im wahrsten Sinne des Wortes im Regen stehen?
Was bedeutet wasserdicht?
Die Bezeichnung wasserdicht wird für Materialien und Kleidung verwendet, die einen optimalen Schutz vor Nässe bieten. Sie sind oftmals mit einer Membran ausgestattet, die das Eindringen von Wasser erfolgreich verhindert. Auch wenn Du längere Zeit im Regen unterwegs bist, bleibt die Feuchtigkeit draußen.
Expertentipp: Wenn ein Rucksack oder Kleidung als wasserdicht bezeichnet wird, muss er Nässe zu 100 % aus dem Inneren des Rucksacks fernzuhalten.
Wann ist ein Rucksack wasserdicht?
Es gibt unterschiedliche Klassen. Sie werden wie folgt eingeteilt: Nach der europäischen Norm EN 343 ist ein Produkt mit einer Wassersäule ab 800 mm „wasserdicht (Klasse 1&2)“. Ab einer Wassersäule von 1300 mm gilt er als „wasserdicht (Klasse 3)“, ab 2000 mm „wasserdicht (Klasse 4)“.
Was bedeutet wasserfest?
Wasserfestes Material lässt, im Vergleich zu wasserdichten Stoffen, Wasser durch – ABER die Feuchtigkeit kann erst nach einer gewissen Zeit eindringen!
Wann ist ein Rucksack wasserfest?
Wasserfest genauer gesagt Wasser-resistent ist ein Rucksack, wenn er Nässe zwar abhalten kann, aber nicht ausgeschlossen werden kann, dass diese irgendwann eindringt. Wasserfeste Rucksäcke sollten jedoch im Normalfall das Wasser für einige Stunden aus dem Inneren des Rucksacks fernhalten.
Was bedeutet wasserabweisend?
Als wasserabweisend gelten Materialien, die das Wasser abstoßen, sodass es nicht durchdringen kann. Diese Materialien haben meist eine spezielle Beschichtung. Die Membran sorgt dafür, keine Nässe nach innen zu lassen. Die Begriffe „wasserfest“ und „wasserabweisend“ werden oft synonym verwendet. Wasserabweisende Materialien sind jedoch weniger robust als wasserdichte Materialien.
Wann brauche ich einen wasserdichten Rucksack?
Einen wasserdichten Rucksack solltest Du für folgende Outdoor-Aktivitäten benutzen:
Klettern: Wasserdichte Rucksäcke fürs Klettern sind extrem widerstandsfähig, weil sie dem Fels so lange wie möglich standhalten müssen. Sie sind vorwiegend aus Lkw-ähnlichen Planen wie TPU oder ähnlich robusten Stoffen gemacht.
Biken: Die meisten Rucksäcke und Fahrradtaschen sind mittlerweile komplett wasserdicht. Hier droht nicht nur Nässe von oben und von der Seite, sondern auch Schmutz und Schlamm vom Boden.
Angeln: Besonders beliebt bei den meisten Anglern ist die Verwendung eines sogenannten Drybags. Der wasserdichte Packsack wird im Rucksack verstaut und bietet perfekten Schutz für alle elektronischen Gegenstände.
Kanufahren: Beim Kanufahren ist ein wasserdichter Rucksack unerlässlich. Idealerweise wird dieser mit einem Drybag kombiniert. So bist Du mit allen Wassern gewaschen.
Wandern: Nicht nur auf mehrtägigen Wanderungen sollte man jederzeit gewappnet sein. Auch auf Tagestouren kann das Wetter unverhofft umschlagen. Ein Rucksack mit integrierter Regenhülle ist daher der ideale Begleiter für alle Wanderfreunde.
Diese kann im Bedarfsfall ganz einfach über den Rucksack gestülpt werden und so Dein Equipment vor Nässe schützen.
Mit diesen zwei Hilfsmitteln kannst Du einen Rucksack wasserdicht machen
- Wasserdichte bzw. wasserfeste Werkstoffe werden, falls sie nicht aus 100 % wasserdichtem Material bestehen, häufig durch eine Imprägnierung wasserdicht gemacht.
- Nimm eine Regenhülle für den Rucksack mit, wenn Du Dir bzgl. des Wetterverlaufs nicht sicher sein kannst. Regenhüllen für Wanderrucksäcke gibt es in unterschiedlichen Größen. Gelegentlich ist eine Regenhülle im Rucksack schon eingebaut. Dann befindet sich diese oft im unteren Teil - im Boden des Rucksacks.
Fazit
Ob Du einen wasserdichten Rucksack benötigst, hängt immer von Deinem Einsatzgebiet ab. Wenn Du gerne viel Zeit im Freien verbringst und dabei auch „schlechtes“ Wetter nicht scheust, bist Du mit einem wasserfesten Rucksack gut beraten.
Um Dein Handy und Co. optimal zu schützen, empfehlen wir Dir bei Starkregen und langen Aufenthalt im Freien die zusätzliche Verwendung eines Drypacks. Dieser bringt in Größe L gerade einmal 25 g auf die Waage und garantiert Dir 100-prozentige Wasserdichtigkeit.
FAQ
Was heißt bei Schuhen nicht wasserfest?
Wenn Schuhe als nicht wasserfest deklariert sind, bieten sie Dir keinen Nässeschutz. Läufst Du mit diesen Modellen über eine nasse Wiese, sind Deine Füße anschließend garantiert pitschnass. Das gilt übrigens auch für Touren bei Regenwetter.
Ist wetterfest auch wasserfest?
Der Begriff „wetterfest“ wird hauptsächlich für Gartenmöbel verwendet. Doch bestimmt kennst Du das Sprichwort: „Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung.“ Der Volksmund bezieht sich hier auf wasserfestes Gewebe, das umgangssprachlich als „wetterfest“ bezeichnet wird. Die korrekte Bezeichnung lautete jedoch „wasserfest.“
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