Grödel sind vielseitig einsetzbar: Im Winter - bei Eis und Schnee in flachem Gelände, aber auch auf hügeligen Feld- und Waldwegen. Sei eignen sich auch zum Fischen auf gefrorenen Gewässern, zum Jagen, Wandern und für Alltags- Spaziergänge.
Basics im Alpinsport: Der Grödel Test
Dieser Blogbeitrag soll Dich informieren und Dir bei der Kaufentscheidung helfen: Spikes, Grödel oder Steigeisen:
Welcher Grödl ist der richtige für mich?
1. Was sind Grödel und wofür werden sie verwendet?
2. Spikes, Grödel oder Steigeisen?
3. Wie ziehe ich Spikes, Grödel und Steigeisen an? Wie befestige ich Spikes, Grödel und Steigeisen an meinen Schuhen?
4. Wie reinige ich meine Grödel?
5. Wie lagere ich Grödel & Co richtig?
6. Gibt es Grödel extra für Kinder?
7. Was kann man bei Rost am Grödel tun?
8. Fazit: Ein Grödel für das Aschenbrödel
1. Was sind Grödel und wofür werden sie verwendet?
Grödel sind die einfachste Form von Steigeisen, weshalb Grödel auch Halbsteigeisen genannt werden. Sie werden auf Wanderungen eingesetzt und geben durch ihre Zacken Halt. Sie dienen zum sicheren Gehen im Schnee, zum Überqueren von Altschneefeldern und vereisten Wegstücken.
Im Gegenteil zu Steigeisen verfügen sie in der Regel nur über vier bis sechs Zacken, und besitzen keine Frontzacken. Dafür sind sie deutlich leichter und lassen sich schneller anbringen. Großer Vorteil der Grödel ist, dass sie relativ leicht und günstig sind und dass sie auch mit nicht steigeisenfesten Schuhen getragen werden können.
Grödel kannst Du nicht nur im Alpinsport verwenden sondern auch zum rodeln, im Alltag bei vereisten Straßen, beim Fischen und Jagen oder auf nassen und steilen Wiesen.
Da Grödel im Gegensatz zu Steigeisen vorne keine Zacken besitzen, solltest du Grödel nur bei relativ flachem Gelände verwenden und sonst auf Steigeisen zurückgreifen. In diesen stehst du stabiler. Außerdem hast du mehr halt, da sich die Zacken an der Vorderseite befinden, die sich in Eis und festen Schnee bohren können.
2. Spikes, Grödel oder Steigeisen?
Spikes oder Schuhkrallen sind die einfachste Form um mit Schuhen bei Schnee und Eis nicht ins rutschen zu kommen.
Spikes bestehen aus einem Gummi der über die Schuhe gezogen wird. An der Unterseite befinden sich robuste Edelstahlspitzen die an der Ferse positioniert werden. Die Fersenspikes sind besonders wichtig, da der Mensch beim Gehen den Fuß zuerst mit der Ferse aufsetzt. Die restlichen Stollen befinden sich unter dem Fußballen und unterstützen den Vorfuß.
Spikes werden nur auf ebenem Untergrund verwendet, und stellen keinen Grödel- oder Steigeisen- Ersatz dar. Spikes sind nicht für Schuhe mit Absätze geeignet und auch nicht für weiche Bodenbeläge, da dauerhafte Schäden an den Böden entstehen könnten.
Früher hatten Grödeln etwa vier bis sechs Zacken und befanden sich in der Mitte des Fußes. Sie bedeckten nur einen Teil der Fußsohle. Da dies beim Gehen unangenehm ist, wurden die Modelle weiterentwickelt.
Die jetzigen Grödel Modelle sind Ketten die mit Zacken versehen sind, die fest mit einem elastischen Gummiring verbunden sind. Zum Anziehen wird der Gummiring über die die Schuhe gezogen, was wesentlich schneller geht als das Anlegen klassischer Grödel mit Riemenbindung.
Wie bei der Schneekette für das Auto befindet sich unter dem Schuh ein Geflecht aus Edelstahl Kettenglieder, an denen zusätzlich Zacken angebracht sind.
Sie werden auf Wanderungen eingesetzt und geben durch ihre Zacken stabilen Halt auf winterlichem Untergrund wie Firn, Harsch oder gefrorenem, vereistem Schnee. Da der Gummi sehr elastisch ist, können diese Grödel mit vielen unterschiedlichen Schuhe getragen werden.
Auch außerhalb des Alpinsports finden diese Grödeln durch ihre vielseitige Bauweise, großen Anklang. Sie eignen sich auch zum Rodeln, fürs Eisfischen, Jagen oder spazieren auf Feld- und Waldwegen.
Da diese Grödel relativ leicht sind und nicht viel Platz brauchen, haben sie in jedem Rucksack Platz und können bei Bedarf rasch eingesetzt werden.
Beachte, dass Grödel niemals im Hochgebirge oder auf Fels verwendet werden sollten, da sie zu wenig halt geben und Grödl keine Frontzacken wie Steigeisen besitzen.
Steigeisen haben noch mehr Zacken. Zusätzliche Frontzacken und ein noch stabilerer Sitz am Schuh geben Steigeisen ein großes Stück mehr Stabilität.
Hier musst Du allerdings wirklich prüfen, ob Deine Bergschuhe steigeisenfest sind.
An Steigeisen führt kein Weg vorbei, wenn Du auf hochalpine Touren willst. Wenn immer wieder Fels unter dem Schnee ist oder längere Strecken auf blankem Eis zu bewältigen sind, steigen die Anforderungen an die Belastbarkeit des Materials.
Leichtsteigeisen bzw. Grödel nutzen sich in dieser Situation zu schnell ab, was auf langen Touren gefährlich werden kann. Gerade auf Skitouren, wenn es zwischendurch immer wieder schwierige Passagen zu überwinden gibt, solltest Du ein Paar Steigeisen mit Frontalzacken im Rucksack dabei haben.
3. Wie ziehe ich Spikes, Grödel und Steigeisen an?
Spikes werden wie Socken übergezogen, in diesem Fall über den Schuh. Am besten in folgender Reihenfolge: Zuallererst mit dem Vorderfuß, dann die Ferse. Beachten solltest Du, dass Du die Richtige Größe für Dich wählst, damit die Spikes auch fest sitzen.
Zu den Spikes werden often zusätzliche Edelstahlspitzen mitgeliefert die sich leicht auf der Sohle anbringen lassen.
Die Grödeln werden wie Spikes übergezogen. Zusätzlich gibt es einen Riemen oder Klettverschluss der von Links nach Rechts eingefädelt wird um zusätzliche Stabilität zu gewährleisten.
Da diese Art von Grödel sehr einfach in der Handhabung ist, müssen sie nicht schon Zuhause umständlich an den Schuh angepasst werden.
Dies gilt nicht für Grödel die geschnürt werden müssen. Hier solltest Du ein paar Trockenübungen machen, bevor Du die erste Winterwanderung mit Grödeln unternimmst, um die passende Schnürung sicher zu beherrschen. Diese Grödeln werden durch Gurtbänder über dem Spann und hinten an der Ferse an den jeweiligen Schuh gebunden. Auch in der Breite musst Du diese Grödel an den Schuh anpassen. Der zweigeteilte Rahmen ist in der Regel über Schrauben verbunden. Willst Du die Einstellung ändern, lockerst Du sie mit einem Schraubenschlüssel und ziehst sie anschließend wieder an.
Generell sollten Grödel nicht zu locker sein, weil sie sonst unter der Sohle verrutschen können, was gefährlich werden kann. Zu fest sollen die Grödel auch nicht geschnürt sein, da sonst die Blutzirkulation gehindert werden kann.
Im Gegensatz zu Spikes und Grödel müssen bei Steigeisen die meisten Einstellungen vorgenommen werden, damit sie korrekt an deinem Schuh oder Skischuh sitzen.
Zuallererst wird die Länge eingestellt und an die Größe Deines Schuhs angepasst. Oft gibt es einen Kipphebel der auf die Seite geschoben wird damit der Steg in der Länge angepasst werden kann. An der Vorderseite gibt es ein Körbchen, in welches die Spitze des Schuhs, also die Zehen kommen. Für Skischuhe gibt es Metallbügel anstatt der Körbchen. Hinten am Fersenteil gibt es zwei kleine Begrenzungen. Wenn du die Länge der Steigeisen richtig eingestellt hast, müsste der Schuh jetzt schon fest sitzen. Anschließend wird der Steg auf die Ferse geklappt. Das sollte ohne größere Anstrengung gelingen.
Wichtig ist, dass das hintere Zackenpaar nicht länger als der Schuh ist. Damit gemeint ist, dass die Zacken 1 - 1 ½ cm innen in der Schuhsohle enden und nicht darüber hinaus. Wenn die hinteren Zacken zu weit herausragen, kann dies sehr gefährlich beim Abstieg werden und Du könntest Dich leicht im Schnee verheddern und stolpern. Beachte auch die Abnutzung Deines Schuhs bzw. der Schuhsohle.
4. Wie reinige ich meine Grödel?
Grödel sind sehr pflegeleicht. Nach dem Benutzen musst Du sie lediglich vom Schmutz befreien und trocknen lassen. Um einer Rostbildung vorzubeugen, kannst Du die Steigeisen auch mit einem Tuch trocken reiben.
5. Wie lagere ich Grödel & Co richtig?
Grödel sollten immer im trockenen Zustand am besten in einem Säckchen aufbewahrt werden. Oft wird ein Packsack mitgeliefert, in dem Du die Grödel aufbewahren kannst.
6. Gibt es Grödel extra für Kinder?
Viele Unisex-Modelle eignen sich je nach Größe auch für Kinderschuhe. Sowohl bei Spikes als auch Steigeisen gibt es spezielle Modelle für Kinder.
7. Was kann man gegen Rost am Grödel machen?
Solltest Du auf Deinen Grödeln leichten Rost entdecken, kannst Du ihn einfach wegschleifen. Dafür eignet sich feinkörniges Sandpapier oder ein handelsüblicher Scheuer-Schwamm. Ansonsten Lifehack Coca Cola und Aluminium, sind auch ein altbewährter Trick um Roststellen wegzubekommen.
Unsere Grödel sind aus langlebigem rostfreiem Stahl und besitzen 18 Spitzen.
8. Fazit: Ein Grödel für das Aschenbrödel
Um herauszufinden Welches Modell das Richtige für Dich ist, solltest du Dir folgende Fragen stellen:
Ist das Gelände flach, hügelig oder steil?
Wieviel Halt brauche ich?
Um welchen Untergrund handelt es sich? Schnee, Eis oder auch Fels?
Wie ist die Handhabung des jeweiligen Modells?
Beim Stellen dieser Fragen, bemerkst Du vielleicht selber, dass es nicht auf Vorlieben ankommt sondern auf technische Spezifikationen. Leichte Spikes wirst du deshalb leider nicht im alpinen Gelände verwenden können, da die kleinen Spitzen Dir keine Sicherheit bieten werden.
Es ist kalt und eisig draußen, und Du musst auf den Hof die Spreu vom Weizen trennen, sind die Spikes die richtige Wahl für Dich. Musst du anschließend in den Wald und weite Schneefelder überqueren, solltest du zu Grödeln greifen. Damit hast Du auch sicheren Halt, wenn du schneller gehen musst um Dich vor unerwünschten Prinzen und Prinzessinnen zu verstecken. Außerdem kannst Du Dir die Grödeln mit Gummizug einfach und schnell überstreifen.
Musst du über ein Gebirge oder Gletscher flüchten, dann solltest Du Steigeisen mit Frontzacken verwenden.
Egal was für ein Aschenbrödel Du sein solltest, hoffen wir, dass wir Dir mit diesem Beitrag etwas weiterhelfen konnten und Dir die Entscheidung für den Kauf erleichtern.